Ein Wandertipp im Entlebuch
Heute nehme ich euch mit auf eine einfache und sehr beliebte Wanderung in der schönen UNESCO Biosphäre Entlebuch: Es geht von der Bergstation Marbachegg nach Kemmeribodenbad, wo ein feiner, süsser Abschluss auf euch wartet. Bevor es richtig los geht, empfehle ich einen Besuch der Bergkäserei Marbach, wo ihr euch mit einem feinen Käse fürs Picknick auf dem Berg eindecken könnt. Wer kurz Zeit hat, kann in der Besuchergalerie diverse Käsesorten degustieren und nebenbei noch Wissenswertes zur Käseherstellung erfahren.
Doch zurück zu unserem Wandertipp: Zunächst fahren wir mit dem Postauto, welches ab Eschholzmatt fährt, zur Talstation in Marbach. Für alle, die mit dem Auto anreisen, gibt es einen kostenlosen Parkplatz. Die Sportbahnen Marbachegg haben von Juni bis Oktober geöffnet, es gibt jedoch auch eine Vorsaison und auch davor bei schönem Wetter ausserplanmässige Öffnungszeiten, die ihr tagesaktuell auf der Webseite nachschauen könnt.
Die Gondelbahn bringt euch in 10 Minuten hinauf auf Marbachegg. Hunde fahren gratis mit. Hier ist man generell sehr hundefreudlich: Die Vierbeiner dürfen im Berggasthaus übernachten, es gibt Trinkstationen und sogar 4 spezielle Hunde-Wanderwege, sogenannte Lecky-Trails in verschiedenen Schwierigkeitsgraden, die wir uns demnächst auch einmal anschauen wollen.
Oben angekommen machen wir uns direkt auf den Weg Richtung Kemmeribodenbad den Hügel hinab. Für alle, die jetzt schon hungrig sind, steht das Berggasthaus Marbachegg bereit. Die Cartstrecken bieten auch eine spassige Abwechslung: Hier kann man mit Carts auf einer Holzpiste rasant über die Almwiesen düsen. Wir sind vor 10 Uhr unterwegs, da stehen die Carts noch still. Es ist herrlich ruhig und ein kühles Lüftchen weht am frühen Morgen. Der Hohgant leuchtet in der Sonne, die Schrattenfluh ragt – vom Gegenlicht diesig – vor uns auf. Schnell schiesse ich noch ein paar Fotos, dann laufen wir weiter. An einem Bauernhof mit Hochlandrindern, die gerade Kälbchen bekommen haben, muss ich dann doch kurz noch einmal anhalten. Sind die herzig!
Nach einer Kehre geht es bergan, doch nicht steil, wie nirgends auf dem ganzen Weg. Zwischendurch im Schatten wird es kühler, wir haben die Jacken zum Glück noch an. Immer näher kommt die Schrattenfluh. Bald wandern wir entlang des Kamms mit den schroffen und doch gleichmässigen Felsen, die dem Berg sein einzigartiges Aussehen verleihen. Hier oben kommen wir an mehreren vereinzelten Bauernhöfen vorbei und bestaunen die schönen Gärten. Am Weg gibt es mehrere Raststellen, welche rege genutzt werden. Wir passieren mehrere Familien, die es sich auf den Bänken, gemütlich gemacht haben. Bis zur Pause wollen wir noch die nächste Steigung hinauf und erhoffen uns von oben eine weite Sicht.
Siehe da: Dort oben steht sogar eine kleine Bank. Perfekt, um unsere Pause einzulegen. Neben einem Bauernhaus mit Stall steht sie auf einer kleinen Erhebung und wartet nur auf uns. Hier packen wir Brot, Käse und Landjäger aus und lassen es uns schmecken. Jamiro hat Käse auch sehr gern und bekommt dazu noch Trockenfleisch. Die Aussicht ist rundum fantastisch: 360 Grad voller Eindrücke von Hügeln, Wiesen, Bergen. Die Wolken werfen Schatten auf das Grün. Dazu das Zwitschern der Vögel und das wohlriechende Gras; solche Momente sollten viel länger dauern. Von hier aus sehen wir unseren Startpunkt Marbachegg und beobachten noch eine Weile, wie ein halbes Dutzend Paraglider mit ihren bunten Schirmen hoch oben am Himmel gleiten.
Ab hier geht der Weg zunächst über grüne Wiesen voller gelber Butterblumen und Löwenzahn weiter bergab. Die Beschilderung ist überall eindeutig und nie haben wir das Gefühl, nicht zu wissen, wo es weiter geht. Viele plätschernde Bergbäche kreuzen zu Jamiros grosser Freude den Weg. Er liebt es, seine Pfoten darin abzukühlen und durch das Wasser zu springen. Bald laufen wir direkt an einer steilen Felswand der Schrattenfluh entlang. Hier auf dem groben Kies solltet ihr mit gutem Schuhwerk ausgestattet sein. Durch das Gefälle, kommt man leicht ins Rutschen.
Die Wolken werden langsam dicker und grauer, die Sonnenstrahlen zaubern einzelne Lichtflecken auf die Wiesen und Bäume am Hohgant, der vor uns liegt. Jetzt sehen wir schon die Dörfer und Höfe im Tal während der Wanderweg stetig bergab führt. Nun ist es nicht mehr weit. Den letzten Teil der Strecke säumen wieder Wiesen und Weiden und dann sind wir an der hübschen Holzbrücke, auf der die Strasse die Emme überquert und hinter der sich das Gasthaus befindet.
In Kemmeribodenbad muss man einfach einkehren. Der grosse Aussenbereich ist mit viel Liebe zum Detail gestaltet, die Holzfassade leuchtet in der Sonne , überall stehen Blumen. Im kleinen Infohäuschen findet ihr Wanderwegbeschreibungen. Bekannt ist das Gasthaus für die feinen Meringue mit Rahm oder wie man hier sagt: Ämmitaler Merängge, welche wir zusammen mit einem Cappuccino bestellen. Die Portion ist riesig aber wie versprochen sehr lecker. Nach dem Zuckerschock geniessen wir noch eine Weile auf der schönen Terrasse und erwischen dann gerade das nächste Postauto, das uns nach Marbach zurück bringt.
Uns hat die kleine Wanderung sehr gefallen, das Panorama ist herrlich und gerade, wenn man es etwas ruhiger angehen möchte oder auch für Familien, hat die Route mit 8 km genau die richtige Länge. Neben den visuellen Highlights kommt auch der kulinarische Aspekt diesmal nicht zu kurz. Wir wünschen euch viel Spass beim Wandern!
Caro und Tim
Details zur Wanderung:
- Länge: ca. 8 km
- Schwierigkeit: einfach
- Jahreszeit: (Mai – Öffnungszeiten Gondelbahn beachten) Juni-Oktober
- Startpunkt/Endpunkt: Marbachegg Talstation
- Verpflegung: Berggasthaus Marbachegg, Gasthaus Kemmeribodenbad
- Pausen: Es gibt diverse Raststellen
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